Reverb einstellen in 10 Schritten

In diesem Beitrag möchten wir dir Parameter von einem Reverb ein wenig näher bringen.

Die Anwendung von Reverb in zehn Schritten

Wer will schon einfach auf irgendeinen Hall-Parameter klicken und das war’s? Der Hall braucht eine Feinabstimmung, damit er mit dem Klang des Tracks harmoniert. Natürlich solltest Du den Sound wählen, der Dir am besten gefällt, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber es gibt ein paar Dinge, die Du unabhängig vom gewählten Reverb-Typ beachten solltest.

 

1. Wähle Deinen individuellen Halltyp

In den meisten Fällen verfügt das verwendete Reverb-Plugin über Voreinstellungen. Es ist sinnvoll, ein gut klingendes Preset zu finden und die Parameter ausgehend von diesem Preset zu optimieren. Es ist wichtig, einen Hall zu wählen, der zum Klang des Songs passt. Beachte, dass Hall sehr gut geeignet ist, um trockene Stellen aufzufüllen. Suche also in deinem Track nach Stellen, die vielleicht etwas zu trocken sind und verwende einen Hall, der diese Stellen am besten ausfüllen kann.

2. Pre-Delay einstellen

Die richtige Einstellung des Pre-Delays ist sehr wichtig. Wenn Du hier nicht die richtige Einstellung findest, kann die gesamte Produktion vom Tempo her falsch klingen. Wenn Du ein mittleres Pre-Delay wählst, wird der Hall etwas verzögert. Das gibt dem Originalsound mehr Zeit, bevor der Hall einsetzt, und sorgt für eine gute Balance zwischen Originalsound und Hall.

Analoger Sound auch für Deine Tracks?

3. Diffusionsgrad einstellen

Bei der Einstellung des Diffusionspegels ist es wichtig, den EQ im Song zu berücksichtigen. Wenn du bereits einen Hall oder einen feuchten Sound in die Produktion eingebaut hast, solltest du den Diffusion Level etwas zurückhaltender wählen. Das wäre ein flach klingender Nachhall, der den Track nicht überlagert oder mit anderen Nachhallarten kollidiert. Wenn Du gleich einen höheren Diffusionsgrad wählst, klingt das Ganze umhüllender und fetter.

4. Stelle Deine Decay-Parameter ein

Da die Abklingzeit bestimmt, wie lange es dauert, bis der Hall verklungen ist, musst Du diesen Parameter mit der Größe des Halls in Beziehung setzen. Wenn die Raumgröße die Größe des Nachhalls bestimmt, spielt das Decay eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass der Klang nicht unwirklich klingt. Wenn die Größe des Raumes mit der einer Kirche vergleichbar ist, sollte der Nachhall etwas länger dauern, da der Nachhall in einer Kirche normalerweise länger als eine oder zwei Sekunden anhält.

Längere Nachhallzeiten neigen dazu, in andere Frequenzbereiche zu schwingen, was die gesamte Produktion unübersichtlich machen kann. Längere Reverbs sollten daher etwas leiser als kurze Reverbs sein, da sie dazu neigen, offenere natürliche Räume zwischen Noten und Frequenzen zu lassen.

5. Achte auf deine Mix-Levels

Die richtige Balance zwischen dem Originalsound und der Menge an Hall, die man hören möchte, ist einer der wichtigsten Parameter. Um den perfekten Mix zu finden, solltest Du sehr genau auf den aktuellen Dry/Wet-Mix des Songs achten. Die Mischung kann Dir als Anhaltspunkt dienen, wo der Hallanteil eingestellt werden muss. Vertraue dabei Deinem Gehör!

6. Wie platziere ich den Hall?

Deine Zuhörer sind gnadenlos, denn sie hören alle Reflexionen, und wie bereits erwähnt, können Reflexionen nicht nur einen Track verunreinigen, sondern auch das Tempo des Tracks beeinflussen. Mein Tipp ist, die Reflexionen wie ein Echo zu behandeln, da sie in vielen Fällen auch so klingen.

Wenn man stärkere Reflexionen wünscht, sollte man die Lautstärke der Reflexionen erhöhen und sie früher einsetzen lassen.

Unabhängig von diesen Hinweisen ist es wichtig, sich darauf zu konzentrieren, wie die Reflexionen mit den anderen Noten und dem Tempo des Stückes harmonieren. Die Reflexionen sollten ineinander übergehen und sich nicht überlagern.

7. Dämpfung der hohen Frequenzen

Hier geht es darum, die hohen Frequenzen, die in den Nachhall gelangen, zu reduzieren. Zu viele hohe Frequenzen können den Hall sehr metallisch klingen lassen. Um dies zu vermeiden, sollte man die hohen Frequenzen entfernen, beginnend bei 4k-8kHz.

8. Gated Reverb

Wie bereits erwähnt, bestimmt Damping den Pegel, bei dem die Hallfahne abfällt. Dieser Effekt war in den 80er Jahren sehr beliebt, wird aber auch heute noch häufig verwendet.

 

9. Modulationstiefe

Einige Reverb-Plug-ins bieten die Möglichkeit, den Reverb-Effekt selbst zu modulieren. Auf diese Weise kann der Charakter des Halls verändert werden. Der Einsatz dieses Werkzeugs trägt dazu bei, dass Dein Reverb lebendiger und weniger steif klingt.

10. Dämpfung

DAMPING” eignet sich sehr gut für Reverbs, die zu scharf klingen, was in der Regel auf hohe Frequenzen zurückzuführen ist. Dies beeinflusst den Gesamtklang des Halls, führt aber auch zu einem wärmeren Klang, so dass sich der Hall besser in das Klangbild des Tracks einfügt. Die Dämpfung sollte am besten als “entgegengesetztes” Werkzeug betrachtet werden. Mehr Dämpfung verringert die Helligkeit des Tracks, weniger Dämpfung gibt ihm mehr “Luft”.

Weitere Infos zum Thema Reverb richtig einsetzen findest du in unserem Beitrag: Reverb im Mixing und Mastering

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Chris Jones

C.E.O - Mixing- und Masteringengineer. Betreibt seit 2006 die Peak-Studios und ist der erste Online-Dienstleister in Sachen Audiodienstleistungen. Mehr zu Chris

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