Mix & Master gleichzeitig? Das solltest du beachten
Was ist Mixing vs. Mastering?
Mixing ist das Zusammenführen aller Einzelspuren (Vocals, Instrumente, Effekte) zu einem ausgewogenen Stereo-Mix. Dabei werden Lautstärken, EQ, Panorama und Effekte so eingestellt, dass jede Spur ihren Platz bekommt.
Mastering ist der finale Feinschliff des fertigen Mixes. Hier wird das Stereofile in Lautheit, Frequenzbalance und Dynamik angepasst, damit es auf Streaming, Vinyl oder CD professionell klingt.
👉 Kurz gesagt: Mixing sorgt für den Song, Mastering für die Veröffentlichung
Ursachen & typische Fehlerbilder
Typische Gründe für Verwirrung zwischen Mixing und Mastering:
Beide Prozesse klingen nach „Finalisierung“, aber betreffen unterschiedliche Ebenen.
Einsteiger nutzen Limiter im Mix, weil sie sofortige Lautheit wollen.
Fehlender Headroom: Mixes werden zu laut exportiert, Mastering hat keinen Spielraum.
Missverständnis: „Mastering rettet alles“ – ein schlechter Mix bleibt ein schlechter Mix.
Erkennungsmerkmale:
Der Song klingt unausgeglichen (z. B. Vocals zu laut, Kick zu leise) → Mix-Problem.
Der Song klingt ausgewogen, aber auf verschiedenen Systemen inkonsistent → Mastering-Problem.
Schritt-für-Schritt: So löst du das Problem
Mix sauber fertigstellen
Ziel: ausgewogene Balance.
Pegel: ca. –6 dBFS Headroom für Mastering lassen.
Export als Stereofile (min. 24 Bit WAV/AIFF)
Keine Mastering-Plugins (Limiter, Maximizer) auf dem Masterbus.
Mastering als eigenen Schritt durchführen
Ziel: Lautheit für das jeweilige Medium wie z.B. Streaming, CD oder Vinyl
Frequenzen mit EQ feinjustieren, leichte Kompression anwenden.
Final-Check auf verschiedenen Abspielsystemen
Kopfhörer, Auto, Laptop, Boxen.
Ziel: konsistente Klangbalance.
Sollte man Mastering schon im Mix anwenden?
Viele Producer fragen sich, ob Mastering-Plugins schon während des Mixings eingesetzt werden sollten. Grundregel: Nein – Mastering bleibt ein eigener Prozess.
ABER: Am Ende des Mixings kann ein testweiser Limiter oder Pre-Mastering hilfreich sein, um den Mix unter realistischen Bedingungen zu überprüfen.
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Praxisbeispiele & Settings
Hier ein Überblick, wie sich typische Elemente im Mixing und im Mastering unterscheiden. Auf mobilen Geräten kannst du die Tabelle seitlich scrollen.
Element | Mixing-Ziel (Startwerte) | Mastering-Ziel (Startwerte) |
---|---|---|
Vocals | −3 bis −6 dB, klar, vorne | leichte Präsenz-Anhebung (3–5 kHz) |
Drums | Kick ~0 dB, Snare −2 dB | Multiband-Kompression, „Glue“ |
Bass | kontrolliert −4 dB | Tiefbass sauber, High-Pass ~30 Hz |
Gesamtsumme | ca. −6 dB Headroom | −14 LUFS, True Peak ≤ −1 dBTP |
Beispiel:
Mixing: Vocals wirken zu dumpf → EQ 3 kHz +2 dB.
Mastering: Finaler Mix zu spitz → High-Shelf -1 dB ab 10 kHz.
Top-Down-Mixing: Alternative Workflow
Top-Down-Mixing ist ein Workflow, bei dem du zuerst globalen Mix-Prozessoren (z. B. eine Summenkompression oder einen Mixer-Bus) im Gesamtsong einsetzt, bevor du in die Detailarbeit an Instrumenten gehst. Das erlaubt dir, ein Gefühl für den Gesamtklang zu bekommen, noch bevor alle Einzelspuren perfekt eingestellt sind.
Vorteile von Top-Down-Mixing:
Du hörst früh, wie dein Mix im Gesamtkontext wirkt, nicht nur isoliert.
Globale Prozesse (Bus-Kompression, Master-Limiter etc.) helfen zu erkennen, ob deine Balancen, Hall- und Delay-Anteile oder Höhen plötzlich „übersteuern“, wenn der Mix dichter wird.
Es bringt Kohärenz: Wenn du globale Effekte und Bus-Bearbeitung früh mit einbeziehst, passt du die Einzelspuren direkt so an, dass späteres Mastering besser arbeiten kann.
Es kann den Mix-Prozess beschleunigen, weil du nicht immer wieder von vorne hörst, wenn das Endergebnis sich verändert.
Wenn du mehr über Top-Down-Mixing lernen willst, schau bitte in unseren Blog-Beitrag: Top‐Down-Mixing – Strategie für besseren Mix
Do’s & Don’ts
Do’s
Headroom lassen (–6 dB).
Mastering immer getrennt vom Mix.
Mix auf mehreren Systemen checken.
Professionelle Tools nutzen (Referenztracks, Metering).
Bei Bedarf erfahrene Engineers beauftragen.
Limiter am Ende des Mix-Prozesses als Pre-Master-Test nutzen (nicht für den finalen Export).
Don’ts
Mastering-Plugins fest im Mix belassen.
Überkomprimieren im Mix.
Nur auf Studiomonitoren hören.
Annehmen, Mastering könne schlechte Mixes retten.
Häufige Missverständnisse
„Mastering macht den Song automatisch besser.“ → Nein, nur wenn der Mix solide ist.
„Mixing & Mastering können gleichzeitig erledigt werden.“ → Falsch, beide Prozesse brauchen Abstand.
„Ein guter Mix braucht kein Mastering.“ → Doch, für Plattform-Kompatibilität und Konsistenz ist es essenziell.
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FAQ – Häufige Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Mixing und Mastering?
Mixing bearbeitet Einzelspuren, Mastering das gesamte Stereofile.
Kann man Mixing und Mastering gleichzeitig machen?
Nein, sie sollten getrennt erfolgen, um objektiver zu arbeiten.
Kann Mastering einen schlechten Mix retten?
Nein, Mastering optimiert nur, behebt aber keine groben Mixfehler.
Wie viel Headroom sollte mein Mix haben?
Ca. –6 dBFS, ohne Limiter oder Maximizer.
Brauche ich Mastering, wenn mein Mix gut klingt?
Ja, für Konsistenz und Anpassung an Plattformen.
Was macht ein Mastering-Engineer?
Er sorgt für Lautheit, Frequenzbalance und Plattform-Optimierung.
Was macht ein Mixing-Engineer?
Er mischt Einzelspuren zu einem harmonischen Gesamtsound.