Rundungsfehler bei falscher Samplerate

Rundungsfehler durch falsche Samplerate

Das Einstellen der Samplerate bei Audioprojekten in der Musikproduktion wird häufig nicht oder nicht ausreichend beachtet. Hierbei können im Laufe des Audioprozesses Rundungsfehler entstehen welche sich auf den Mixing– und Masteringprozess negativ auswirken können.

Warum entstehen Rundungsfehler?

Wir gehen mal davon aus, wir möchten einen Song produzieren, den wir auf CD wiergeben möchten. Das Ausgabeformat ist in der Regel bei einer Samplefrequenz bzw. Sample-Abtastrate von 44,100 pro Sekunde.

Bei allen digitalen Formaten wird seit Oktober 2021 eine Samplerate von 48.000 empfohlen! Hiervon betroffen sind alle Produktionen für die Streaming-Dienste wie Itunes, Spotify und co! Somit wird ein Streaming-Master immer wichtiger.

Dies bedeutet, dass in der Sekunde 44,100 Samples gelesen und wiedergegeben werden. Jedoch kann es hier passieren, dass das voreingestellte Aufnahme-, Bearbeitungs- oder Exportformat in einer anderen Samplerate eingestellt wurde. Oft ist mir hierbei aufgefallen, dass die Musiker Ihre Songs in 48,000 Samples oder 96,000 Samples einstellen. Hierbei können Rundungsfehler, welche erhebliche Auswirkungen auf die Qualität des Audiomaterials im Mixdown und/oder Mastering haben können, entstehen. Deshalb vermeiden wir Rundungsfehler bei falscher Sample-Rate.

Wie entstehen Rundungsfehler?

Zunächst einmal wissen wir, dass eine CD mit 16 bit und einer Samplerate von 44,100 abgespielt wird. Hat man jetzt Audiomaterial welches in 48,000 Samples vorliegt, so können beim herunterbrechen auf 44,100 so genannte Rundungsfehler entstehen, da hier ungerade geteilt werden muss. Aufgrund dieses ungeraden Teilers können Berechnungen nicht exakt vorgenommen werden, welches teilweise sogar zu Dropouts (Aussetzen des Audiomaterials) führen kann.

Wie vermeidet man Rundungsfehler?

Rundungsfehler vermeidet man am Besten in dem man sein Projekt in 44,100 oder 88,200 Samples bearbeitet und auch bounced. Ausgenommen sind hier Post Productions die für Kino meist in 48,000 arbeiten. Für alle anderen Musiker gilt: 44,1 oder 88,2! So hat man entweder schon das passende Format vorliegen oder man kann zumindest die Berechnungen sauber teilen, sodass hierbei keine Fehler in der Rundung entstehen.

Vorteile einer höheren Samplerate

Die Bearbeitung in 88,2 ist in sofern vorteilhaft, dass das Berechnungen feiner, somit auch genauer durchgeführt werden können, da die Rasterpunkte zwischen den einzelnen Samples kleiner sind als bei 44,1. Hierbei können die Audioprozessoren genauer arbeiten. Jedoch benötigt dies zum einen mehr CPU, zum anderen auch mehr Speicherplatz, da man statt 10 MB pro Minute Audiomaterial in 16 bit jetzt 20 mb pro Minute Audiomaterial in 16 bit hat. Samplerate bedeutet in diesem Sinne also nichts weiteres als die Auflösung.

Was tun wenn ich die Samplerate nicht mehr ändern kann?

Springt aus dem Fenster. Nein natürlich nicht. Ihr könnt euer Audiomaterial an ein professionelles Masteringstudio geben, diese besitzen in der Regel sündhaft teure Samplerateconverter. Dies (meist im oberen 4 stelligen Bereich) Converter sorgen für die möglichst exakte Umrechnung eures Materials ohne Rundungsfehler.

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Chris Jones

C.E.O - Mixing- und Masteringengineer. Betreibt seit 2006 die Peak-Studios und ist der erste Online-Dienstleister in Sachen Audiodienstleistungen. Mehr zu Chris

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