Tutorial: EQ’ing – Grundprinzipien verstehen – Frequenzbild säubern

UPDATE: 24.05.2021

1. “Low-cut” und “hi-cut” EQ

Ein Thema, welches viel zu wenig berücksichtigt wird. Hierbei ist zu bedenken: Kleintier macht auch Mist. Kurz gesagt, ein Low-cut bei 20 Hz und ein Hi-cut bei 20.000 Hz sollten auf jeder Spur eingerichtet sein. Gerade bei Instrumenten, wie den Hi-Hats, bei denen unter 100 Hz doch noch einiges passiert, was aber für das Klangbild der Hats in der Regel nicht relevant ist.

Was das mit dem Low-cut bei 20 hz zu tun hat?

Na erst einmal mehr als es scheint. Persönlich rate ich immer dazu den Low cut Frequenzabhängig zu machen. Habe ich z.B. ein Instrument (Hi-Hat) bei dem alles was ich hören möchte im Bereich von 120hz – 20khz passiert, setze ich den Low cut so an, dass dieser eben unter 120hz alles weg filtert. Im Mixing Prozess sollte dies einer der ersten Schritte zum gewünschten Mixdown sein.

2. Anwendungsbeispiel mit Cubase Eq‘s

Im folgenden Anwendungsbeispiel möchte ich euch anhand des Videos zeigen, wie ihr in Cubase 7 mit dem EQ arbeitet.

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In dem Anwendungsbeispiel habe ich euch gezeigt, wie ihr ganz einfach und ohne teure oder gecrackte Plugins eure Files von unnötigen Störgeräuschen oder Frequenzen säubern könnt und somit für einen differenzierten Mix sorgt. Also der erste Schritt in Richtung Mastering.

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3. Freqzenzen heraus ziehen

Wichtig hierbei ist, dass ihr die richtige Art von EQ wählt. Ich persönlich empfehle euch immer einen vollparametrischen EQ. Sofern ihr große, mehr als 2-3 db (fs), Absenkungen oder Anhebungen macht, empfehle ich noch darauf zu achten, dass der EQ phasenlinear arbeitet, da es sonst zu Phasenverschiebungen (Flanging) kommen kann. Achtet auch darauf, dass ihr, sofern ihr eine Störfrequenz heraus ziehen wollt, den Wirkungsgrad (Q-Faktor) möglichst hoch setzt. Das soll bedeuten, dass ihr einen sehr schmalen Filterwirkungsgrad habt. In Fachkreisen spricht man hier auch von einem Notch-Filter (Kerbe). Habt Ihr mehrere Störfrequenzen nebeneinander liegen, so empfiehlt es sich doch lieber 1 Band etwas gr0ßzügiger anzuwenden, da dies für einen natürlicheren Charakter eures Mixdowns sorgt.

4. Platz schaffen durch moderates arbeiten

Grundsatzregel beim EQing: „Soll etwas besser klingen, senke ab. Soll etwas anders klingen, hebe an“. Beim Absenken spricht man auch von moderaten Arbeiten. Damit ist gemeint, dass ihr die Frequenzen die unerwünscht sind absenkt. Beispiel: Ihr merkt, dass die Stimme im Song nicht wirklich durch kommt, also sucht Ihr erst einmal die Frequenz an die stört und nehmt dann euer Instrumental her und senkt dort die jeweiligen Frequenzen ab. So lässt sich leicht eine Stimme in einen Song integrieren. Ich denke in dem Text und dem Video habe ich euch die grundlegenden Arbeitsweisen ein wenig näher bringen können. Ihr habt jetzt auch genug Input, um selbst ein wenig herum zu experimentieren. Das wird euch langfristig mehr bringen, als alles auf den Tablett serviert zu bekommen. Solltet ihr noch Fragen oder Anregungen haben, dann dürft ihr mir dies gerne mitteilen. Ich werde versuchen, das im nächsten Blog zu berücksichtigen. Ich hoffe unsere EQ-Tutorial hat Euch gefallen!

5. Technisches EQ’ing überprüfen

Zum Abschluss des technischen EQ’ings ist es von größter Wichtigkeit, die vorgenommenen Änderungen auf ihre Richtigkeit im Mix zu überprüfen. Gerade wenn es um chirurgische Eingriffe im Audio Material von Instrumenten oder Vocals geht, sollte immer ein A/B Vergleich gemacht werden. So kann es passieren, dass man z.B. bei einem Piano zu viel Resonanzfrequenzen herausnimmt und das Piano dadurch leblos und unnatürlich klingt. An dieser Stelle sei zu erwähnen, das nicht jede Resonanzfrequenz störend ist oder oder rein objektiv im Mix stört. Es gilt also immer abzuwegen ob und wie viel man davon im Mix haben möchte und was ggf. der Song noch benötigt um zu leben.

6. Musikalische Equalizer Bearbeitung

Die musikalische EQ Bearbeitung ist der nächste Schritt in der Musik-Bearbeitung. Hierbei legen wir fest, wie das Singal in der anschließenden Kompression bearbeitet werden soll. Grundlegend gilt es hier die Frequenzen so anzuheben oder abzusenken bis das gewünschte Hörerbenis vorliegt.

Equalizer richtig einsetzen – Diese Fehler solltest Du vermeiden!

Beim Einsatz eines Equalizers oder kurz “Eq” im Mixing oder beim mastern Eurer Songs, können einige Dinge schief gehen und Euer Sound klingt nicht mehr Transparent genug. Hier gilt es also erstmal die Grundprinzipien zu verstehen.

Equalizer Gyraf G13 Mixing und Mastering EQ

Lowcut und Hicut beim Mixing

Kein Lowcut

Audiosignale können Frequenzen beinhalten welche wir nicht hören, oder wir nicht im Mix haben wollen, da diese entweder stören oder keinerlei Verwendung für uns haben. So kann z.B. bei einer Vocal Aufnahme, getrost ein Lowcut bei ca. 80-100 Hz mit seinem EQ anlegen. Dies kann für eine deutlich aufgeräumtere Aufnahme sorgen, da unterhalb von 100 Hz zum größten Teil nur Trittschall oder sonstige Störgeräusche zu höern sind.

Wie eben beim Vocal recording beschrieben, könnt Ihr mit dem Equailizer und einem Frequenzanalyser auf JEDER Spur einen Lowcut setzen und diesen je nach belieben ab 20 Hz (unter 20Hz hört der Mensch nichts mehr) aufwärts platzieren. Achtet hierbei darauf welche Signalanteile Eurer Audiospuren ihr in Eurem Mix haben wollt.

Lowcut falsch gesetzt

Ein Lowcut im Eq kann auch falsch gesetzt sein. Achtet hierbei auf das was Ihr hört! So kann z.B. bei einer Piano-Aufnahme zu viel tieffrequenter Antweil weg geschnitten werden und das Klavier wirkt dadurch recht “kühl” und “leblos”.

Kein Hi-Cut

Auch oberhalb von 20kHz hört das Menschliche Ohr nichts mehr. Hier sollte also ab 20kHz ein Hi-Cut auf jeder Spur gesetzt werden. Mit der Ausnahme, sofern Ihr bewusst mit Oversampling und Obertönen arbeitet. Hier kommt der Hi-Cut am Ende der Insertkette um das volle Potential der Berechnungen im Oversampling und der Obertöne mitnehemen zu können.

Beim Mastern Eurer Tracks könnt Ihr z.B. den Hi-Cut ganz sanft von 20Khz nach unten fahren bis Ihr ein angenehmes Top-End erreicht. Dies sollt im Frequenzbereich zwischen 17kHz und 20kHz liegen. Die Flankensteilheit der Hi-Cut Kurve sollte bei 6db/oct. oder 12db/oct. liegen um einen möglichst sanften “roll-off” zu ermöglichen.

Mitten- und Seitensignale nicht getrennt bearbeitet

Ein Stereo Equalizer ist zwar schön und gut, jedoch kann es durchaus vorkommen, dass wir in einem Stereo-Signal lediglich im Mitten- oder Seitensignal etwas haben, was wir nicht dort haben möchten, unter- bzw. überbetont ist. Hier ist es von Vorteil einen Eq in der Sammlung zu haben, bei dem man das Signal in Mitten- und Seitensignal aufteilen kann und Bearbeitungen getrennt möglich sind. So kann es durchaus vorkommen, dass in einer Aufnahme durch eine vorher eingesetzte Kompression auf einmal der Mittenanteil des Raumhalls im Seitensignal zu dominant wird und dadurch das Mittensignal kaschiert. Wenn wir also einen Equalizer richtig einsetzen, so können wir mithilfe der Mid/Side Technik einfach im gewünschten Frequenzbereich aufräumen.

Resonanzfrequenzen mit dem EQ bekämpfen

Resonanfrequenzen sind ein natürliches Vorkommen im Audio. Manche dieser Frequenzen können sich aber nagativ auf unsere Spuren eines Tracks auswirken. Diese Frequenzen können den Song maskieren, Spuren indifferent wirken lassen. In unserem EQ-Tutorial erklären wir Euch, wie Ihr am Besten Resonanzfrquenzen erkennt und beseitigt.

EQ auf dem Effektkanal

Frequenzbild bei Sendbussen säubern

Das EQ’ing von Effektkanälen oder Send-Bussen wird meist vergessen. In Kanälen wie Reverb oder Delay können sich Frequenzen befinden, welche sich negativ auf das Klangbild auswirken.

EQ mit Analyser

Mit dem Auge statt dem Ohr entscheiden

Ein weiterer Fehler in der EQ Bearbeitung ist zu große Vertrauen in den ggf. vorhandenen Analyser. EQ’s wie z.B. der FabFilter Pro-Q3 haben einen eingbauten Analyser. Sich zu sehr darauf zu verlassen was wir sehen, kann hier zu Fehlentscheidungen beim Abmischen führen. Die Auflösung und Messparameter der Frequenzkurven muss nicht immer exakt sein und kann Werte nicht ganz genau oder korrekt darstellen. Daher empfehlen wir sich maßgeblich auf das Gehörte zu verlassen.

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Chris Jones

C.E.O - Mixing- und Masteringengineer. Betreibt seit 2006 die Peak-Studios und ist der erste Online-Dienstleister in Sachen Audiodienstleistungen. Mehr zu Chris

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